DE
EN

Geschichte

2004

Gründung des Projektes Feeder Logistik Zentrale (FLZ)

Die Idee für eine zentrale Koordination der Feederschiffe im Hamburger Hafen entstand in der Projektabteilung des Container Terminals Tollerort. Durch die Zentralisierung von Informationen sollten freie Kapazitäten an den Terminals besser genutzt werden, um gleichzeitig die Rotationen der Feederschiffe zu beschleunigen. Auch das EUROGATE Container Terminal Hamburg war schon zu Beginn als Projektpartner mit an Bord, genauso wie Unifeeder A/S.

Noch fernab der heutigen Digitalisierung waren Bleistift, Radiergummi und das Telefon die wichtigsten Werkzeuge für die Koordinationsarbeit. Alle Daten wurden analog gesammelt und bearbeitet. Die Idee zu einer digitalen Informationsplattform, dem heutigen HVCC-System, wurde damals bereits konzeptioniert.

2009

Gründung der Feeder Logistik Zentrale GmbH

2009 wurde die FLZ schließlich aus der CTT-Projektabteilung ausgegliedert und in eine eigenständige GmbH mit den beiden Gesellschaftern HHLA (66%) und EUROGATE Container Terminal Hamburg (34%) umgewandelt. Diese weltweit einzigartige Gesellschafterstruktur hat bis heute bestand und ist das Fundament unserer kollaborativen Denk- und Arbeitsweise.

2012

Inbetriebnahme des PRISE-Systems

2012 wurde das Port-River Information System Elbe (PRISE) in Betrieb genommen. Dieses Projekt von HHLA und EUROGATE hatte zum Ziel, Daten im Hafen transparent zu teilen und insbesondere die Liegeplatzanmeldung der Terminals zu digitalisieren. Partner wie hoheitliche Stellen (Hamburg Port Authority AöR, Lotsenbrüderschaften, Zoll oder Wasserschutzpolizei) profitieren bis heute von dieser Datenplattform genauso wie nautische Dienstleiter (Schlepper, Festmacher, Schiffsausrüster). Die technische Umsetzung und der Betrieb der Software erfolgt bis heute durch die DAKOSY AG.

2013

Gründung der HVCC GmbH und Beginn eigener Softwareentwicklung

In Folge des erfolgreichen Aufbaus der Nautischen Terminal Koordination (NTK) passte der Firmenname Feeder Logistik Zentrale GmbH zunehmend nicht mehr zu dem erweiterten Geschäftszweck. Aus FLZ wurde daher 2015 HVCC Hamburg Vessel Coordination Center GmbH (mit den beiden Abteilungen FLZ und NTK). Damit sind alle wasserseitigen Verkehrsträger inkludiert.

Im gleichen Jahr wurde der Startschuss für eine weitreichende Softwareentwicklung aus den operativen Prozessen des HVCC heraus gegeben. In enger Zusammenarbeit mit der DAKOSY AG werden seither interne Prozesse des HVCC digitalisiert, externe Partner an die Systeme und Daten über Schnittstellen und den HVCC-Dashboards angebunden und Weiterentwicklungsprojekte mit Partnern als kontinuierliche Weiterentwicklung initiiert.

2015

Startschuss für die Nautische Terminal Koordination (NTK)

Basierend auf den Erfahrungen der FLZ wurde ab 2013 ein Projekt zur Großschiffskoordination ins Leben gerufen. Im Hinblick auf das Schiffsgrößenwachstum und zunehmenden Begegnungsrestriktionen auf der Unterelbe war es das Ziel, die dezentrale Zulaufplanung der Großschiffe in eine zentrale, überbetriebliche Einheit zu überführen. Die NTK arbeitet in dieser betrieblichen Rolle eng mit den hoheitlichen Stellen, bspw. der Nautischen Zentrale der Hamburg Port Authority AöR, zusammen - ebenfalls eine einzigartige Public-Private-Partnership. Die Zusammenarbeit mit der heutigen HVCC-Abteilung NTK steht allen Terminals im Hamburger Hafen offen, so sind beispielsweise seit Beginn Hansaport und Unikai enge Partner.

In der Konzeption wurden viele Prozesse und Ideen aus der Luftfahrt und dem Konzept des Airport Collaborative Decision Making (A-CDM) übernommen. Dies ist heute in der Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft eine eigene Disziplin mit dem Namen Port Collaborative Decision Making (P-CDM) und das HVCC eine vielfach referenzierte Blaupause kollaborativer Zusammenarbeit.

2018

IHATEC-Förderung für das HVCC

Mit dem Förderprogramm für Innovative Hafentechnologien (IHATEC) unterstützt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die zur Entwicklung oder Anpassung innovativer Technologien in den deutschen See- und Binnenhäfen beitragen. 2018 erhielt das HVCC eine Förderung für die Weiterentwicklung und Vernetzung der Systeme und insbesondere dem Aufbau der heutigen maßgeschneiderten HVCC-Dashboards, auf die Terminals, Reeder, Dienstleister und hoheitliche Stellen nach einem Berechtigungskonzept zugreifen können. Seitdem ist das PRISE-System ein integriertes Modul im Baukastensystem der HVCC Port Collaboration Plattform.

Ebenfalls im IHATEC-Projekte umgesetzt wurde die erste Schnittstelle in die operativen Systeme eines Reeders (Unifeeder) zur Weiterentwicklung der Feederkoordination sowie die erste Schnittstelle mit einem Hafen (Rotterdam), um die Zulaufsteuerung der Großschiffe weiter zu optimieren.

2019

Aufbau der HVCC-Binnenschiffs-Plattform und Übertragung PRISE

Da das HVCC als Nutzer fortlaufend Impulse für neue Funktionen und Prozesse rund um das PRISE-System entwickelte, wurde das System 2019 in die Eigentümerschaft des HVCC übertragen und ist bis heute wichtiges Datenfundament und Grundlage vieler Weiterentwicklungen. Im gleichen Jahr erhielt das HVCC auch eine Förderung der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) zum Aufbau weiterer Funktionen zur effizienten Einbindung der Binnenschiffsverkehre in die HVCC Port Collaboration Plattform.

2020

Proof of Concept einer innovativen Schiff-Hafen Kommunikation

Im Jahr 2020 haben HVCC und Wärtsilä zusammen mit Carnival Maritime ein Proof of Concept präsentiert, bei dem in einem Pilotbetrieb die Empfehlungen der Schiffsankünfte in der Deutschen Bucht (das sogenannte Requested Time of Arrival, kurz RTA) aus den HVCC-System direkt an die Landorganisation des Reeders übermittelt und von dort (nach Bestätigung) als Datensatz in die Elektronische Seekarte (ECDIS) des Schiffes gesendet wird. Mit mehreren AIDA-Schiffen wurden in dem Projekt so digital und ohne manuelle Brüche in der Zulaufsteuerung kommuniziert - ein weltweit einzigartigartiges Digitalisierungsprojekt.

 

2021

Pilotprojekt mit der Digital Container Shipping Association (DCSA)

Im Jahr 2021 hat das HVCC zusammen mit der Hamburg Port Authority AöR und der Digital Container Shipping Association (DCSA) den weltweit ersten Piloten für einen "Digital Handshake" zwischen Reeder, Terminal und Hafenverwaltung durchgeführt. Hierbei werden unterschiedliche standardisierte Zeitstempel transparent miteinander geteilt. Basierend auf den Erkenntnissen des Pilotprojektes entwickelte die DCSA den Just-In-Time Port Call und Operational Vessel Schedule Standard. Der Operational Vessel Schedule Standard ist vollumfänglich in die HVCC-Systeme implementiert und bietet den Reedern die Möglichkeit, ihre Echtzeit-Fahrplandaten digital an das HVCC und damit an die Hamburger Hafenakteure zu übermitteln.

2023

Abschluss Vorstudie Digitale Außenweser

In Zusammenarbeit mit EUROGATE und bremenports und unter fachlicher Projektleitung von HPC Hamburg Port Consulting, hat das HVCC 2023 die Ergebnisse einer Vorstudie zu den möglichen Potentialen einer Digitalisierung der Schiffskoordinations-Prozesse an der Außenweser präsentiert. Diese unterstreicht die prozessualen und operativen Mehrwerte einer Digitalisierung der koordinativen Prozesse in weiteren Revieren.